Tag 14: Der Tag an dem alles anders war
- Jasper

- 26. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Der heutige Tag begann anders als die übrigen. Uhrzeit und Müdigkeit waren dieselben, das hektische Treiben vertraut – und doch lag etwas in der Luft, das alles ein wenig verändert wirken ließ. Wir packten unsere Sachen wie gewohnt chaotisch zusammen, beluden die Fahrräder hastig und machten uns schließlich müde, aber entschlossen auf den Weg. Während um uns herum der Alltag seinen gewohnten Gang nahm, schwang eine leise Melancholie mit – das stille Wissen, dass dieses Abenteuer bald enden würde.
Gegen 10 Uhr standen alle zwölf Fahrräder startklar. Vier weniger, als wir anfangs gewesen waren, und elf weniger, als wir eigentlich hätten sein sollen. Ein merkwürdig bittersüßes Gefühl begleitete unsere letzten Vorbereitungen.
Die Fahrt selbst war ein Wechselspiel aus Anstrengung und Leichtigkeit. Wir erklommen den letzten Hügel, überquerten den letzten Fluss und hörten zum Abschied noch einmal den Strudelsong. Mit kurzen Pausen, einem Abstecher in einen Graben hier und da und einer längeren Rast in der Mitte rollten wir stetig Richtung Stade. Die 30 Kilometer vergingen wie im Flug, als hätten die Räder gespürt, wie nah das Ziel war. Kaum hatten wir die Grenze zu Stade überquert, erklang „The Final Countdown“ in Dauerschleife – ein epischer Soundtrack für unsere längst überfällige Ankunft.
Am Ziel, einem kleinen, charmanten Café in Stade, empfingen uns herzlich einige Klassenkameraden, die nicht mitgefahren waren oder früher hatten abreisen müssen. Sofort entflammten lebhafte Gespräche, Lachen erfüllte den Raum. Nach kurzem Ankommen und einer Toilettenpause feierten wir unsere 528,5 Kilometer mit Kuchen, Kakao, Waffeln und Eis. Die Stücke waren riesig, der Kakao genau richtig temperiert, die Waffeln frisch gebacken, das Eis erfrischend. Die Kaffeetrinker genossen ihr Getränk in vollen Zügen, während sich andere noch ein Hähnchenbrustfilet mit Kartoffeln, Béchamelsoße, Erbsen und Karotten gönnten.
Zwischen Kuchenkrümeln und Spielkarten wurden die Gespräche lebhaft und zugleich tiefgründig. Wir erinnerten uns an schwierige Etappen, lachten über kleine Missgeschicke und hielten fest, was uns zusammengeschweißt hatte. Und natürlich durfte auch eine Runde Doppelkopf nicht fehlen – fast schon ein Ritual, das unsere Reise krönte.
Rückblickend hatte jeder seine eigenen Grenzen gespürt und überwunden. Es gab Tage, die zu schwer erschienen, und Momente, die man lieber verdrängen würde. Doch am Ende zählte nur eins: Gemeinsam hatten wir es geschafft. Wir waren die 528,5 Kilometer von Rotterdam nach Stade gefahren. Für mich war es nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern ein Abenteuer voller unvergesslicher Erinnerungen – eine Erfahrung, die ich tief in mir bewahre und ohne Zögern jederzeit wiederholen würde.









Die Raideurs fous aus Frankreich verstehen sehr gut, was alle Teilnehmer am Ende verspürten.
Hut ab vor euch!!!
Was bleibt sind Erinnerungen ( Tonnenweise) und die Sicherheit:
Der (gemeinsame) Weg ist das Ziel!!!
Jean-Michel